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Wunderbare Wanderwelt Willingen

Faszination Uplandsteig

Die Faszination des Wanderns auf dem einzigartigen Uplandsteig ergibt sich aus einem Erlebnis-Mix aus Abenteuer und Naturromantik. Auf 66 km führt der Steig durch die unterschiedlichsten Naturlandschaften des Hochsauerlandes, kombiniert mit über 40 betörend schönen Aussichtspunkten und unvergesslichen Naturdenkmälern. Der Weg führt auf perfekt gepflegten und dabei dennoch naturbelassenen Wanderwegen vorbei an Moorwiesen, Abhängen, Seeufern, Wiesen und Äckern, durch Laub-Tannen-und Mischwald und präsentiert dem Wanderer einen ungeahnten Abwechslungs-Reichtum, wie ihn nur die Region rund um Willingen zu bieten hat. Eine Kilometrierung finden Sie sowohl in der Karte als auch auf der Strecke.

 

Etappentour mit geologischen und botanischen Highlights, schwer, 66 km, Dauer ca. 18 Std, 20 Min.,  Aufsteig 1618 m, Abstieg 1617 m

Start: Besucherzentrum Willingen, Am Hagen 10, Uplandsteig-Wandertafel (596 m)

 

Wegbeschreibung

Kilometer   0  bis  5
Offizieller Startpunkt des Uplandsteigs ist das Besucher-Zentrum in Willingen. Von hier aus geht es talwärts, über die Gehrenbrücke, vorbei an der „Uplandschule“, dem kleinsten Gymnasium Hessens. Nach ca. 300 Metern biegt die Strecke dann links ab und führt durch den Willinger Kurgarten zur Briloner Straße. Diese überqueren Sie und gehen rechts von Göbels Landhotel die Straße „Zum Treis“ hinauf bis zum Sonnenweg. Dort haben Sie bereits den ersten Kilometer des Steigs erwandert, und ab hier beginnt auch Ihr Erlebnis „Natur“, welches Sie auf den nächsten 64 Kilometern begleitet. Das Kurhotel Hochsauerland 2010 lassen Sie links liegen und erreichen bald den Haselnussweg (600 m NN). Hier bietet sich ein erster schöner Blick auf Willingen, seine Berge und den gegenüberliegenden Hausberg des Ortes, den Ettelsberg (838 m). Relativ eben verläuft der Weg nun in Richtung Schwalefeld. Sie erleben die Schönheit eines Buchenwaldes, und nach gut 2 Kilometern erreichen Sie das Cafe-Restaurant Fernblick (Ruhetag: Donnerstag). Dessen Spezialität, die „täglich frischen Waffeln“, lockt viele Wanderer an. Von hier aus sehen Sie schon den Ortsteil Schwalefeld tief im Tal liegen. Nach ca. 350 Metern führt Sie der Weg wiederum durch einen Buchenwald hinab ins Ittertal (km 4). Die Itter mündet - ebenso wie die Aar bei ca. km 9,5  - in den Diemelsee. Zwischen km 4 und km 5 überquert der Uplandsteig die Landesstraße und führt Sie am Fuße des Burgrings und teilweise am Ufer der Itter entlang in Richtung Schwalefeld.


Kilometer   5  bis  10
Bei der 5-km-Marke sehen Sie auf der rechten Seite den Sonnenhof, das Elternhaus des bekannten und früheren Skilangläufers, mehrfachen Olympiateilnehmers, des ehemaligen erfolgreichen Bundestrainers und heutigen Sportdirektors des Olympiastützpunktes Willingen/Winterberg, nämlich Jochen Behle. Vor dem Cafe Waldesruh (Ruhetag: Montag) biegt der Weg in einem spitzen Winkel links ab und führt wiederum, nun aber auf halber Höhe, entlang des Burgrings durch hohen Fichtenwald. Nach etwa 1 Kilometer ein steiler Wanderpfad: hier rechts hinauf in den Sattel zwischen Burgring und Hegeberg. Eine Schutzhütte und eine Bank laden am Ende dieses Aufstiegs zum Verweilen ein. Sie sollten auch hier die schöne Aussicht auf Schwalefeld, die umliegenden Berge und hinunter ins Aartal genießen. Bei km 7,5 erreichen Sie eine historische Stätte, die sagenumwobene Schwalenburg. Heute sind dort nur noch die drei Ringwälle zu erkennen, die eine Gesamtlänge von 1.659 Metern haben. Von dem kleinen Aussichtsturm, der sich im mittleren Wall befindet, hat man einen guten Überblick über diese mächtige Anlage. Auf dem äußeren Wall verlassen Sie die frühgeschichtliche Befestigung, und der Abstieg in das Aartal beginnt. Nun über freie Feldflur, so gelangen Sie ins Tal. Zwischen km 9 und km 10 erfrischen Sie im Wassertretbecken die müden Füße, denn nun wartet wieder ein steiler Aufstieg auf Sie, der den Frankenpfad hinauf nach Rattlar führt. Dieser Pfad entlehnt seinen Namen der Geschichte. Karl der Große soll hier im Jahre 772  mit seinem Heer durchgezogen sein, um die Eresburg bei Obermarsberg zu zerstören. Aber, sie blieb unversehrt.


Kilometer   10  bis  15
Nach einem anstrengenden Aufstieg und nachdem Sie den Wald verlassen haben, können Sie sich in der „Bratpfanne“ von den Strapazen erholen. Die Bratpfanne ist eine kleine Sitzgruppe, die links unterhalb des Weges liegt. Der Name wurde vor Jahrzehnten von  Rattlarer Gästen geprägt, weil in dieser windgeschützten Lage die Sonne dermaßen heiß vom Himmel brannte, dass man sich wie gebraten vorkam. Weiter lässt die freie Feldflur verschiedene Blicke auf das höchstgelegene Dorf im Upland zu, sowie auf den direkt vor Ihnen liegenden Hermannsberg. Hier soll sich der Sage nach Hermann der Cherusker heimlich mit seiner späteren Frau Thusnelda, der Tochter des römerfreundlichen Fürsten Segestes, die auf der Schwalenburg gelebt haben soll, getroffen haben. Die Sage entbehrt allerdings jeder wissenschaftlichen Grundlage. Auf der rechten Seite sehen Sie noch zwei Produktionsstätten der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie. Hinter einer Feldscheune biegt der Weg links ab und führt vorbei am Sportplatz. Wer jetzt Hunger oder Durst verspürt, sollte sich im einzigen Gasthof des Ortes ("Schäfer", Ruhetag Dienstag) für die kommenden Kilometer stärken, denn die nächste Möglichkeit zur Einkehr besteht erst nach weiteren 12 Kilometern im Ortsteil Eimelrod Dorf. Hinter dem Sportplatz erst links ab und nach einigen Metern wieder rechts. Nun führt Sie die Strecke hinauf über einen Bergrücken mit  herrlichen Rundumsichten (604 m NN), bevor Sie ins Dommeltal hinabsteigen (506 m NN). Vorbei an der alten Dommelmühle, deren erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 1566 datiert (heute bewohnt), steht Ihnen schon bald der nächste Anstieg bevor, hinauf zu den Dommelhöfen (635 m NN).  Vorbei an einigen - im Wald versteckten - Wochenendhäusern führt der Weg durch herrlichen Buchenwald nach oben. Bei den Höfen angekommen, sollten Sie den Steig einfach mal verlassen und links hinaufgehen zum Dommelturm (726 m NN). Dieser Abstecher wird mit einem einmaligen Rundblick hinein ins Sauerland und ins Waldecker Land belohnt. Sie haben nun den sicherlich schwersten und anspruchvollsten Teil des Uplandsteigs erwandert.  So denn „Frisch auf“!


Kilometer   15  bis  20
Wenngleich die restlichen 51 Kilometer nicht gerade als Flachetappe zu bezeichnen sind, warten nun aber nicht mehr so extreme Steigungen auf Sie. Von den Dommelhöfen folgen Sie der Teerstraße bis hin zur Kreisstraße, die Sie überqueren. Nun wechselt die Landschaft deutlich ihr Gesicht. War die bisherige Strecke von Misch- und Fichtenwald geprägt, so sind es jetzt vorrangig Wiesen und Felder, die das Landschaftsbild ausmachen, und den Wanderer mit herrlicher Fernsicht belohnen. Die nächsten 2 Kilometer kann sich Ihr Auge schon einmal daran gewöhnen. Kurz nach km 19 biegt der Weg rechts ab. Eine Schutzhütte lädt zum Verweilen ein, und in der Ferne erblicken Sie den Diemelsee. Nach  evtl. Rast folgen Sie nun dem Feldweg talwärts bis zum Ortsteil Hemmighausen.


Kilometer   20  bis  25
Das kleine Upländer Dorf erreichen Sie zwischen km 21 und km 22. Früher war das vorwiegend landwirtschaftlich strukturierte Dorf - ebenso wie Eimelrod und das benachbarte Deisfeld - eine hessische Enklave. Die Dörfer lagen zwar im Waldecker Land, gehörten jedoch nicht zum Einflussbereich der waldeckischen Landesherren. Erst 1929 kehrte das Kirchspiel Eimelrod dorthin zurück, wohin es der Lage nach seit eh und je gehörte - nach Waldeck. Vorerst in Hemmighausen überqueren Sie das Flüsschen  Diemel, nach dem der Diemelsee benannt wird. Am Dorfgemeinschaftshaus gehen Sie rechts ca. 100 Meter die gepflasterte Dorfstraße hinauf, um dann links einzubiegen in den alten Schulpfad. Dies ist der Weg, den die Hemmighauser Schüler früher gehen mussten, um die Schule in Eimelrod zu besuchen. Extra für den Uplandsteig wurde dieser Pfad wieder freigeschnitten. Ein kurzer, steiler Aufstieg bringt Sie hinauf auf die Verbindungsstraße zwischen den beiden Willinger Ortsteilen. Eimelrod selbst wird auf Wirtschaftswegen umgangen bis hinunter ins Tal der Mülmecke (466 m NN). Wer dennoch einkehren möchte, bitteschön, Gasthöfe ("Sauer" und "Zur Zweere") und kleine Restaurants sind im Ort nicht weit entfernt. Wieder auf dem U-steig folgen Sie dem Bachlauf kurze Zeit, überqueren ihn und wandern in einem weiten Bogen hinauf zur Bockelau, wo bei km 25 eine kleine Schutzhütte zur Rast einlädt. Für den Anstieg werden Sie dann mit schönen Ausblicken belohnt.


Kilometer   25  bis  30
Und weiter geht es jetzt hinab ins Tal der Neerdar. Dieser kleine Fluss hat auch dem Ort Neerdar seinen Namen gegeben. Auf dem Weg dorthin unterqueren Sie kurz nach km 26 die Bahnlinie, die Willingen mit Korbach verbindet und im Jahr 2004 wieder in Betrieb genommen wurde. In Neerdar kann man sich im Gasthof Kiel (Ruhetag Mittwoch) wieder einmal stärken. Sehenswert auch die restaurierte Kirche des Ortes, deren alte Bauteile aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts stammen. Hinter der kleinen Neerdarbrücke geht es rechts ab, erst 100 Meter entlang der Bundesstraße, die Sie queren, um dann links in die Straße „Zur Padbeck“ einzubiegen. Dort am Dorfgemeinschaftshaus vorbei und dann nach 20 Metern rechts hinauf. Über einen Feldweg gelangen Sie schon bald wieder in einen Wald. Hier biegen Sie links ab und wandern am Rande entlang Richtung Bömighausen. Diesen Ortsteil erreichen Sie nach gut 2 Kilometern. Der Uplandsteig führt aber nicht direkt in den Ort hinein, sondern biegt kurz hinter km 29 rechts ab und oberhalb einer Feriensiedlung  leicht bergauf. Am Ende dieser Siedlung führt links eine Treppe hinunter ins kleine Tal. Dort angekommen überqueren Sie die Straße, kommen durch ein kleines Waldstück und schauen schon nach wenigen Metern linkerhand hinunter zum netten Dorf Bömighausen. Wer also hungrig und durstig ist, bitte hier abbiegen (Gasthof Ritter in der Ortsmitte hat, außer mittwochs, für Sie geöffnet).


Kilometer   30   bis  37
Kurz vor  km 31 führt der U-steig halbrechts weiter und leicht bergan. Oberhalb einer kleinen Siedlung von „Nurdach-Häusern“ gelangen Sie bei km 32 an einen kleinen Badesee, der zum Verweilen oder gar zu einer kleinen Schwimmrunde einlädt. Hier haben Sie auch den tiefsten Punkt Ihrer Wanderung erreicht (420 m NN). Nun beginnt ein ca. 15 Kilometer langer Abschnitt, welcher fast ständig bergauf führt. Aber keine Angst, die Steigungen sind nicht so extrem wie die ersten Kilometer. Es geht vielmehr nur allmählich aufwärts und mit vielen flachen Strecken. Zunächst biegen Sie am See scharf rechts ab und wandern durch ein kleines Tal in Richtung Welleringhausen. An der nächsten Straßenkreuzung nochmals rechts ab. Hier folgen Sie der Asphaltstraße ca. 200 m, und biegen links Richtung Waldesrand ab. Nach einem schönen Kilometer müssen wir links runter ins Tal, den Wildbach queren und wiederum links/rechts hoch in den Wald am Grotenberg. Achtung: der Pfad wechselt mehrfach die Richtung. Tritt man wieder auf der anderen Seite aus dem Wald bei etwa km 35,5 heraus, erreicht man einen der schönsten Ausblicke des Uplandsteiges.   Wegen der seltenen Pflanzn, die hier noch vorkommen (z.B. die Golddistel), wurde der gesamte Hang unter Naturschutz gestellt. Eine kleine Schutzhütte, direkt am Wege gelegen, lädt Sie ein, einen Blick auf die weite Landschaft zu werfen. Bei klarer Witterung sehen Sie von hier den Turm auf dem „Hohen Gras“ bei Kassel, den „Peterskopf“ am Edersee und den Umsetzer auf dem „Wüstegarten“ im Kellerwald. Der Georg-Viktor-Turm grüßt vom Eisenberg (bei Korbach) herüber und die Windräder bei Gembeck drehen sich im Winde. Entlang des Hanges führt die Route nun weiter und Sie gehen links hinunter zur Kreisstraße.


Kilometer   37  bis  44
Rechts ab folgen Sie der Kreisstraße etwa 100 Meter, und biegen dann bei km 37 links ab auf einen Feldweg. Nach weiteren 200 Metern teilt sich der Uplandsteig:  Gehen Sie geradeaus weiter, kommen Sie nach ca. 3,5 Kilometern über die so genannte Talvariante durch das Ohl nach Usseln. Die Bergvariante aber biegt dort links ab, und Sie erleben „Natur Pur“ rund 28 km bis kurz vor dem Ziel. Nächste Einkehrmöglichkeit aber besteht erst nach rund 18 km bei km 56 mit der Hochheidehütte. Hinter km 44 treffen sich beide Varianten nahe der Diemelquelle wieder. Somit können Sie natürlich auch der Bergvariante folgen, um mal nach Usseln einzubiegen.

    Bergvariante km 37,3  - km 44,6:

Bei der Abzweigung halten Sie sich zunächst links und umgehen den bewaldeten Hügel bis zur Landstraße, die Düdinghausen und Usseln verbindet. Dort erst rechts ab und nach ca. 200 Metern wieder links, wo Sie schon bald ein riesiges Waldstück aufnimmt, das Sie erst bei km 42 für kurze Zeit nur verlassen. Wenn Sie hier aus dem Wald heraustreten, bietet sich ein traumhafter Blick weit ins Land hinein (übrigens, von km 37,0 bis km 40,8 befinden Sie sich in Nordrhein-Westfalen, überschreiten mithin zweimal die Landesgrenze zwischen dem benachbarten Bundesland und Hessen). Nun führt der Steig hinauf auf das Hochplateau des Kahlen Pön zu einer der vielen am Uplandsteig gelegenen Hochheiden. Diese in Europa seltenen Biotope wurden auch hier als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Bei km 42,5 hinter dem Gipfelkreuz verlässt der Uplandsteig die urige Heide und man wandert über den Skihang des Pön-Liftes in Richtung „Graf Stolberg Hütte“, um von dort aus bei dem Grenzstein rechts hinunter zur Diemelquelle zu gelangen. Oberhalb der neu gestalteten Diemelquelle gelangen Sie über einem schmalen Pfad zu der Stelle, wo Berg- und Talvariante wieder zusammen finden.

    Talvariante km 37,3  -  km 44,1:

Entscheiden Sie sich für die Talvariante, gehen Sie auf dem Feldweg zunächst geradeaus und auf ebener Strecke durch ein Wiesental, bevor Sie nach ca. 1 km ein kleines Waldstück erreichen, das Sie am Rande durchwandern. Bald schon sehen Sie dann auf der linken Seite das kleine Haus  „Im Ohl“. Hier biegt der Weg rechts ab, führt Sie über die Neerdar, um dann gleich wieder links abzubiegen. Im Tale gehen Sie nun 2 Kilometer aufwärts Richtung Usseln. Dieser Weg ist umsäumt von vielen Büschen und bietet somit bei Sonnenschein willkommenen Schatten. Oben angelangt geht`s rechts ab, über die Eisenbahnbrücke, dann gleich wieder links runter ins Dorf. Hier finden Sie eine Vielzahl von Hotels, Pensionen und Restaurants, um sich einmal richtig zu stärken oder aber auch ein Quartier für die Nacht zu suchen. Sehr empfehlenswert ist auch ein Besuch des einmaligen Milch-Mu(h)seums, an dem Sie der Weg direkt vorbei führt. In der Ortsmitte biegt der Weg links ab und über die Sportstraße hinauf zum Diemeltal. Direkt am Sportplatz finden Sie auch die Tourist-Information, wo Ihnen bei evtl. Fragen geholfen wird. Auf einem schmalen Pfad führt der Weg weiter durch den Lohwald, danach vorbei an Wiesen, wechselt bei km 43 rechts/links zu einem Parallelweg, wo man nach einem weiteren Kilometer im Walde oberhalb der Diemelquelle auf die Bergvariante des Uplandsteiges  (bei km 44,6) trifft.


Kilometer   44  bis  50
An der Diemelquelle bei etwa km 44,4 lädt eine Schutzhütte mit neu gestalteter Sitzgruppe zum Ausruhen und Picknick ein. Neben der Schutzhütte setzt sich der Uplandsteig fort und über einen Pfad erreichen Sie einen breiten Wanderweg (wo Berg-/Talvariante zusammen treffen), dem Sie hier links folgen. Durch Mischwald nun leicht bergauf und schon bald erreichen Sie eine Kreuzung, auf der 5 Wege zusammenlaufen (Auf´m Knoll). Diese Kreuzung überqueren Sie und erreichen dann bei km 46  die „Schöne Aussicht“. Der Name verspricht nicht zu viel: Sie genießen wunderschöne Ausblicke in südlicher Richtung, weit hinein nach Nordrhein-Westfalen. Bis km 52 verläuft der Uplandsteig nun wieder ausschließlich auf dem Gebiet dieses Bundeslandes. An der nächsten Kreuzung biegt der Weg links ab und führt durch Fichten- und Laubwald, bis Sie aus dem Wald heraustreten und einen Wirtschaftsweg erreichen. Hier führt der Weg rechts bergauf, am Krutenberg entlang. Wiederum traumhaft schöne Weitsichten zwischen km 47 und km 49, bei entsprechender Witterung bis hin zum Taunus. Vorbei an Bergwiesen und durch Tannenwald biegt der Steig nach 500 m und kurz vor km 49 links ab, führt ca. 50 Meter durch den Wald und verläuft dann rechts weiter talwärts. Bei km 49,4 berühren Sie wieder die hessische Grenze. Doch aufgepasst: sehr sumpfige Flächen  prägen diesen Streckenabschnitt, denn Sie befinden sich hier in einem der Itter-Quellgebiete, das ist der kleine Fluss, der durch Willingen fließt. Weiterhin berührt hier der Uplandsteig das Naturschutzgebiet „Alter Hagen“, welches sich über weite Teile des Strycktals in Richtung Willingen ausbreitet. Schützenswert finden Sie hier viele seltene Pflanzen- und Tierarten vor, nährstoffarme Moore und Moorwiesen, Birken- und Erlenbruchwälder sowie orchideenreiche Sumpfwiesen. Haben Sie diese nassen Gebiete und Wege mit Bravour verlassen, treffen Sie bei km 50,4 an einer großen Kreuzung auf den Rothaarsteig, einem ebenfalls zertifizierten und 154 km langen Wanderweg, der von Brilon bis Dillenburg führt. Bei dieser Wegekreuzung - am Hillekopf - lädt eine Schutzhütte mit neuer Tischgruppe zur Rast ein. Sodann nordwärts weiter. Uplandsteig und Rothaarsteig folgen nun gemeinsam die nächsten 9,5 km auf gleicher Trasse. Ob das alles so schön bleibt, zeigt die Zukunft: gewisse Planer planen Windkrafträder, hoch droben auf dem Krutenberg!??


Kilometer  50  bis  55
Auf dem nun folgenden Streckenabschnitt müssen nur wenige Höhenmeter bewältigt werden, weil der Uplandsteig jetzt auf einem Höhenzug zwischen 740 m NN und 843 m NN verläuft. So können Sie auf den nächsten Kilometern einen wunderschönen, relativ ebenen Wanderweg genießen, der zunächst durch dichten Fichtenwald bergab auf den Hauptzuweg nach Hildfeld führt. Dort aber rechts bergauf und dann sofort wieder links, weiter entlang der Grenze zwischen Hessen und Nordrhein-Westfalen in Richtung Hochheide. Am Wege finden Sie dabei immer wieder historische Grenzsteine, die die Grenze zwischen dem kurkölnischen Sauerland und dem Waldecker Land markieren. Bald erreichen Sie auf Ihrem Weg das „Streit“, teils auch “Scheid“ genannt, einen Platz mit großzügigen Sitzgruppen und einer Schutzhütte. Hier bei km 53 - links abbiegend - befindet sich zugleich das Eingangsportal zu einem der schönsten Naturschutzgebiete der Region: Europas höchstgelegene Hochheide! Übrigens im Winter bevorzugtes Gebiet der Langläufer, herrliche Loipen laden alle Skibegeisterten beiderseits der Landesgrenze dazu ein. Jetzt aber erst vorbei an der Hoppecke-Quelle, dann vom Hauptweg auf schmalerem Pfad rechts ab durch „Erika“. Genießen Sie also während des nächsten Kilometers diese Hochheide, die auch noch zum Naturschutzgebiet „Alter Hagen“ gehört.  Das zu jeder Jahreszeit! Klar, herrlicher noch im Juli und August, wenn die „regina vulgaris“ blüht und die Blaubeeren reifen, probieren Sie mal die leckeren Früchtchen :-)! Aber bald sehen Sie linkerhand ein Kreuz, ergo an der Kreuzung abbiegen und diesen Punkt am Clemensberg (838 m) ansteuern. Das Gipfelkreuz markiert auf der Hochheide nicht nur den höchsten Punkt, von dort genießen Sie wieder wunderschöne Ausblicke weit hinein ins Sauerland, dem Land der 1000 Berge (oder doch 2.731?). Unterhalb des Kreuzes befindet sich der Hildfelder Steinbruch, in dem Diabas abgebaut wird, einem sehr harten Gestein. Die Förderung beträgt hier rund 3.000 Tonnen, täglich!

Kilometer  55  bis 60

Ein kurzer, steiler Abstieg führt Sie wiederum durchs Naturschutzgebiet bis zur nächsten Einkehrmöglichkeit in der nahen Hochheidehütte. Nach getaner Rast verlassen Sie danach die Hochheide endgültig  in Richtung Burbecker Platz und Langenberg, und kommen nach kurzer Zeit auch an einer reizvoll gelegenen Bergwiese vorbei, die auch „Sauheide“ genannt wird.  Auch auf diesem Abschnitt bleiben Sie weiter auf dem Höhenzug und haben somit nur geringe Steigungen zu bewältigen. Nachdem Sie einen dicht bewachsenen Tannenwald (oder war es doch Fichte?) durchwandert haben, erreichen Sie kurz vor km 58 den „Oberen Burbecker Platz“, dort bitte rechts abbiegen. Ein kleiner Aufstieg folgt und führt wieder durch Wald. Dann links/rechts abbiegen, und Sie erreichen bei km 58,5 den höchsten Berg Nordrhein-Westfalens, den Langenberg (843 m NN) und mithin den höchsten Punkt Ihrer Wanderung. Früher hat hoher Fichtenwald hier jegliche Fernsicht verhindert. Seit “Kyrill” im Januar 2007 über das Sauerland hinweg gefegt ist, besteht teils freie Sicht nach Norden, teils  aber wieder hoch bewachsen. Von nun an also immer abwärts: Der folgende Abschnitt - bis zum km 60 am Richtplatz - besticht durch seine naturbelassene, teils feuchte Wegeführung und bringt Sie auf schmalen Pfaden immer näher zum Ziel. Am Richtplatz (760 m hoch) angekommen, befinden Sie sich an einer historischen Stätte. Wie schon der Name sagt, wurde hier früher Gericht gehalten wegen etwaiger Grenzstreitigkeiten, verurteilt ja, aber hingerichtet wurde niemand.

Kilometer   60  bis  66

An dieser geschichtsträchtigen Stätte geht es erst rechts ab, dann nach ca. 100 m wieder links auf einem breiten Waldweg. Auf diesem queren Sie nach 1 km  den Abfahrtshang des Sonnenliftes, wo Sie einen schönen Blick auf den Weltcup-Ort Willingen (Upland) werfen können. Und weiter abwärts bis zum Ritzhagen. Dort erreichen Sie bei km 62 den zweiten Skilift auf Ihrer Wanderung, den neuen 6er-Ritzhagenlift.      
Nun ist es fast schon geschafft. Noch kurz links abwärts in das Tal der benachbarten Wettesteinbicke,  und unten nach km 64 erreichen Sie die ersten Häuser von Willingen. Verschiedene Restaurants entlang der letzten Meter laden dann nochmals ein, sich für die anspruchsvolle Wanderung mit einem guten Schluck oder einem leckeren Essen selbst zu belohnen. Unverwüstliche haben aber auch die Möglichkeit, am Ritzhagen-Hang noch die Sommerrodelbahn oder die Kartbahn zu testen, alles nahe dem Uplandsteig. Am Wege liegen auch die Glasbläserei und die Bergwacht, sowie eine Kletterhalle (mit Bouldern und Indoor-Bogenschießen). Na, wie wär´s mal mit einem Versuch an der 12 m hohen Kletterwand? Auf dem Weg zum Ziel Besucherzentrum und  Uplandsteig-Wandertafel sehen Sie unmittelbar die Kabinenseilbahn zum Ettelsberg, aber auch das einzige Industriegebäude im Orte, wo Badmöbel hergestellt werden. Egal wie Sie den Uplandsteig bewältigen, ob in Abschnitten oder als Marathon, bei dieser Vielzahl von schönen Ein- und Ausblicken wird er sicherlich genügend Eindrücke bei Ihnen  hinterlassen. Danach können Sie wohl stolz sein, anspruchsvolle 66 km („Wanderroute sixtysix“) bewältigt zu haben, die Ihnen aber auch ruhige Momente bietet. Tauchen Sie nun ein in das vielfältige Angebot, das Ihnen Willingen im Upland zu bieten hat.

Der Uplandsteig ist ausgezeichnet mit dem Qualitätssiegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“

 

 

Paradies und Weltcupschanze / Willingen (W1) (Qualitätstour)

Aussichtsreiche Rundtour, mittlere Schwierigkeit, 10,5 km, Dauer ca. 3 Std., Aufsteig 214 m, Abstieg 214 m

Start und Ziel: Besucherzentrum Willingen, Am Hagen 10, Uplandsteig-Wandertafel (596 m)

 

Wegbeschreibung

Start  in der Straße "Am Hagen", am Lagunenbad links herum über den Parkplatz. Am Eisenbahneinschnitt rechts ab Richtung Viadukt, dort sehr steil hinunter (Rutschgefahr bei Nässe/Schnee). Unterhalb des Viadukts am Abenteuer-Golfplatz vorbei, eine Straße queren und weiter geradeaus zum Ortsteil Stryck. Vorbei am Wassertretbecken und Stryckteich, und genießen Sie das Plätschern der Itter. Im Stryck am "Gutshof Itterbach" und an der "Stryckmühle" vorbei bis zur größten Großschanze der Welt. Nunmehr neu ab dem Skispringen Ende Januar 2014 mit einer festinstallierten Flutlichtanlage versehen sowie mit modernem Juryturm. Weiter geht es durch das romantische Strycktal (was im keltischen Sprachgebrauch langes, enges Tal bedeutet), am Naturschutzgebiet "Grebensteine" vorbei bis zum so genannten Waschkump. Ab jetzt führt der Weg ca. 1,5 km aufwärts im Tal der Hermecke und mithin durch das "Paradies". Noch vor der Kammhöhe in rund 780 m biegt man rechts ab zum Rückweg durch Fichten- und Mischwald. Nach gut 3 km erreicht man wieder die Mühlenkopfschanze, diesmal aber oben am Anlaufturm. Weiter führt uns der Weg talwärts, nach einer scharfen Rechtskurve biegt er dann links ab auf den schmalen Waldlehrpfad. Vorbei am "Kohlenmeiler" und an  interessanten bebilderten Einblicken in die heimische Natur. Unterhalb des Wildparks sieht man Willingen im Tal liegen und das schöne Bergpanorama drumherum.

 

 

Tälerweg (Qualitätstour)

Mittlere Schwierigkeit, 12,1 km, Dauer ca. 3 Std, 20 Min.,  Aufsteig 245 m, Abstieg 245 m

Start und Ziel: PKW Parkplatz im Hoppecketal (am Ende der Bebauung)

 

Wegbeschreibung

Zwei wunderschöne Täler und „himmlische“ Aussichten erwarten Wanderer auf dieser Route. Wir starten nun zu unserer 12,0-km-Wanderung zum Naturschutzgebiet „NSG Neuer Hagen“, besser als die große Hochheide bekannt. Dort droben ist auch Einkehr möglich.

Nun aber „Frisch auf“ durchs Hoppecketal hoch, linkerhand Wiesen und einige Bäume des gleichnamigen Baches. Erst ganz langsam bergan steigend bis zum „Keller“, rd. 700 m hoch gelegen. Dann etwas moderater. Nach kurzer Zeit jedoch versperrt uns ein rot-weißer Balken den Weg. Grenze? In der Tat „Ja“, hier die Landesgrenze von Hessen zu NRW. Aber keine Passkontrolle, garantiert. Denn diese Schranke ward von privater Hand errichtet worden, inzwischen aber teilweise wieder hoch bewachsen. So heißt es ab nun: bitte immer schön auf den Wegen verbleiben. Und unverkennbar die riesigen Kyrill-Flächen, die seinerzeit im Januar 2007 von Petrus mit seinem großen Sturm, angerichtet worden waren. Nach weiteren 1,3 km erreichen wir oben auf Kammhöhe den Upland- sowie den Rothaarsteig, beides prämierte Qualitätswege.

Diesem folgen wir links abbiegend. Auch auf der linken Seite eine freie Fläche, die so genannte „Suggeheide“ (Sau-Heide). Wo in früheren Jahrhunderten sich Schweine wohl fühlten, die von Menschen gezüchteten. Heute manchmal aufgepasst, die Wege könnten dort   schlammig sein, dann bitte umwandern. Und hier kündigt sich bald die „Niedersfelder Hochheidehütte“ an, auf gute 800 m Höhe gelegen. Auf dem Wege dorthin probieren Sie mal den neben dem Fahr- und Wanderweg parallel laufenden Pfad, ein Wohl für die Füße. Bevor ihr Magen Flüssiges und Festes weiter in der stets geöffneten Hütte probiert.

Diese Hütte führt ihren Namen zu Recht. Denn ab hier bis zum „Clemensberg“ (838 m) berührt unser Qualitätsweg den Rand der Hochheide, ein „Überbleibsel“ der Eiszeit. Wie gesagt, im Winter für Skilangläufer und im Sommer für Augen und Magen schön. So nett anzuschauen die blühende Heide im August sowie auch die Blaubeeren. Am Clemensberg angekommen erfährt man Dreierlei: Erstens die Tiefen des Niedersfelder Steinbruches (bitte Warnsignale beachten), wo der harte Diabas-Stein gewonnen wird. Zweitens liest man von der Geschichte des Soldaten und seinem Gelübde. Und zu guter letzt genießt man die Fernsicht weit ins Ruhrtal hinein. Nun unterhalb des Walles vom Steinbruch geht`s weiter zur Hoppeckequelle (774 m), Startplatz des 35 km langen Flusses, der bei Bredelar in die Diemel mündet. Kurze Zeit später am Grenzstein Nummer „8“, wir betreten wieder hessisches Terrain. Aber wir verlassen bei der nächsten großen Wegekreuzung U- und R-steig. Gut erkennbar dort die neue Schutzhütte, versehen mit geruhsamen Sitzflächen und „Liegen“: „Am Streit“, teils auch „Scheid“ genannt, da ja Grenzgebiet, erinnern diese Namen an streitbare Vorfahren.

Heute geht`s ab diesem Punkte friedlich links hinab, stark bergab. Auf „halbem Abstieg“ klärt uns eine Geschichtstafel „Steffens Hütte“ auf: früher wurde hier auf „Nachbars Wiese“ – sprich jenseits der Grenze und des Baches Vieh geweidet, für lange Zeit gesetzlich erlaubt! Dann weiter unten wählen wir die rechte Abzweigung zur so genannten Hoppecketal-Runde. Mit schnellen Schritten auf relativ flachem Wege – oder doch langsamer die Natur genießend erreichen wir das Ruthenaartal in einer großen Kurve. Vor langer, langer Zeit führte hier „Hammer Johann“  sein arbeitsreiches Wesen, er bearbeitete mit Hilfe der Bergwässer die Eisen. Auf anderer Talseite nochmals ein Wegekurve, wo wir dann links scharf abbiegend einen Pfad betreten. Diesem folgen, eine Brücke queren, erst nochmals den aufwärts führenden Weg nehmen, dann wieder rechts hinab. Eine weitere Brücke führt über die Hoppecke!

Auf anderer Seite rechts Wiese, links Büsche, und bald vor uns: die Hoppecketalstraße. Wir kennen sie ja von der Hinfahrt her.  Zu guter letzt hier letztmalig Einkehr möglich, ein nettes Lokal an Wald und See macht`s möglich, bis dass uns Schotterweg und Parkplatz entgegenkommen.